15.09.2019 11:35 Kahlbachhalle
HSG Neuenhain/Altenhain gegen Sindlingen. Eine Begegnung mit Tradition – ja fast schon Derbycharakter durch die personellen Verpflechtungen vergangener Tage. In den Aufeinandertreffen vorangegangener Spielzeiten entstanden oftmals ungeahnte Dynamiken bis hin zu Kämpfen mit harten Bandagen und unfreiwilligen chirurgischen Eingriffen während der Spiele in Form von spontanen Nasenbeinkorrekturen. Doch so nicht an diesem Spieltag. Der Saisonauftakt lässt sich maximal unter dem Motto „hart, aber herzlich“ verbuchen.
Die Zwoote trat mit 14 frisch durch die Vorbereitung gestärkten Spielern an. Dabei zeigte sich im Spielverlauf auch die Qualität der Kaderbreite, die aber auch aufgrund der durchaus heterogen ausgeprägten Physis der Mannschaft von Nöten ist. Hier stellte auch Trainer Thomas Brühl kritisch fest, dass doch Teile des Kaders die optionalen und verpflichtenden Bestandteile der Vorbereitung verwechselten. Dies aber auch wie schon gewohnt von der Zwooten, über die in Fachkreisen auch vermutet wird, dass der eine oder andere Spieler mit dem so genannten „Weißbierschritt“ an Spieltagen auf das Spielfeld tritt. Dass der Kader zudem noch zusammenwachsen muss, ist freilich auch nicht verwunderlich. So qualifizierte man in der vergangenen Saision zwei Spieler auf, die nun der ersten Mannschaft dienen und investierte für die neue Spielzeit in neue Spieler, die das Gesicht der Zwooten auch in Zukunft prägen sollen. Mit Hendrik Betz und Filip Ruhland standen vielversprechende Talente zum ersten mal auf der Platte – aber auch etablierte Spieler aus den hohen Gefilden des Taunus sind mit Frank Messer und Alexander Herzing neu im Mannschaftsgefüge. Hier wächst nun zusammen, was schon lange zusammen gehört.
Durch diese Ausgangssituation geprägt gab es zunächst ein vorsichtiges Abtasten zwischen den Kontrahenten des ersten Spieltages. Bis zum 8:8 konnten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe durch die Partie spielen – dann jedoch zog HSG Sindlingen/Zeilsheim II bis zur Halbzeit auf 12:17 davon. Trainer Brühl fand dann offenbar die richtigen Worte in der Pausenansprache. Wie gewohnt dauerte es aber einen kleinen Moment bei der Zwooten, bis diese verinnerlicht wurden. Allerdings ging es dann über 14:19 in einen engeren Abstand mit 17:20. Jetzt begann die heiße Phase des Spiels, die in erlebnisreiche letzte zehn Minuten gipfelte. Die Zwoote drehte ein 25:28 um in ein den letztlichen Endstand von 33:29. Für jede Spielsituation hatte die Mannschaft dabei die richtige Antwort. Tore in brisanten Unterzahlsituationen wurden erzielt, aber auch die gegen Ende praktizierte offene Deckung der Sindlingen/Zeilsheimer durch geschickte Laufbewegungen pariert.
Alles in allem: Gerade noch mal gut gegangen.
Für die Zwoote traten an:
Christian Lang, Alexander Herzing (beide im Tor), Dirk Katzmann (5 Tore), Frank Messer (2), Florian Müller, Christoph Zengeler (10 – und da waren mega Buden dabei), Filip Ruhland (2), Sascha Zengeler (2), Patrick Lange (5), Keanu-Raul Schilling (1), Hendrik Betz, Andreas Betz (1), Simon Dauenhauer (2), Philipp Matzke (3)
Autor: P. Lange